Der interne PKV Tarifwechsel, die ungeschminkte Wahrheit Vor- und Nachteile

Der interne PKV Tarifwechsel

Der interne PKV Tarifwechsel

Der interne PKV Tarifwechsel nach § 204 VVG wird zu Recht als die Königslösung gegen hohe PKV-Beiträge gefeiert. Er verspricht hohe Einsparungen bei vollem Erhalt der Altersrückstellungen. Doch wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Wer den Wechsel blauäugig angeht und blind dem erstbesten Angebot seiner Versicherung vertraut, kann unangenehme Überraschungen erleben. In diesem Artikel beleuchten wir ehrlich und ungeschminkt die potenziellen Nachteile und Fallstricke eines internen Tarifwechsels. Denn nur wer die Risiken kennt, kann sie gezielt vermeiden und am Ende wirklich als Gewinner dastehen.

Nachteil 1: Versteckte Leistungskürzungen

Der neue Tarif ist deutlich günstiger – das klingt erst einmal fantastisch. Oft wird diese Ersparnis aber durch gezielte Leistungseinschränkungen erkauft, die nicht sofort ersichtlich sind.

  • Das Risiko: Der offene Hilfsmittelkatalog wird durch einen geschlossenen ersetzt, die Erstattung für Zahnbehandlungen sinkt von 90% auf 75% oder Psychotherapie wird nur noch in geringerem Umfang bezahlt.

  • So schützen Sie sich: Vergleichen Sie niemals nur die Preise, sondern immer das Kleingedruckte der Versicherungsbedingungen. Ein unabhängiger Berater ist hier unerlässlich, da er die Leistungsunterschiede im Detail kennt und für Sie bewertet.

Nachteil 2: Höherer Selbstbehalt als fauler Kompromiss

Versicherer schlagen oft einen Tarifwechsel vor, der die Beitragssenkung primär durch eine massive Erhöhung der Selbstbeteiligung (SB) erreicht.

  • Das Risiko: Sie sparen vielleicht 80 € im Monat, müssen im Krankheitsfall aber 1.000 € mehr aus eigener Tasche zahlen. Dieser „Deal“ geht oft nicht auf, vor allem wenn Sie regelmäßig medizinische Leistungen benötigen.

  • So schützen Sie sich: Rechnen Sie genau nach. Die jährliche Beitragsersparnis muss das finanzielle Risiko einer höheren SB deutlich übersteigen. Akzeptieren Sie eine höhere SB nur, wenn es eine bewusste, strategische Entscheidung ist.

Nachteil 3: Unzureichende „Alibi-Angebote“ der Versicherung

Versicherungen sind gesetzlich verpflichtet, Ihnen Alternativen anzubieten. Sie sind aber nicht verpflichtet, Ihnen die besten Alternativen anzubieten.

  • Das Risiko: Sie erhalten nur ein oder zwei Vorschläge, die kaum Ersparnis bringen oder klare Nachteile haben. Die wirklich guten Optionen – oft in geschlossenen, älteren Tarifwelten – werden Ihnen vorenthalten.

  • So schützen Sie sich: Fordern Sie aktiv eine vollständige Liste aller für Sie in Frage kommenden Tarife an. Bestehen Sie auf Ihr Recht. Ein Experte an Ihrer Seite kann hier den nötigen Druck ausüben und kennt die Tariflandschaft besser als jeder Sachbearbeiter.

Nachteil 4: Risikozuschläge bei Leistungsverbesserungen

Wenn der neue Tarif in irgendeinem Punkt bessere Leistungen als Ihr alter Tarif bietet, darf der Versicherer für diesen „Mehr-Teil“ eine Gesundheitsprüfung verlangen.

  • Das Risiko: Aufgrund von Vorerkrankungen kann für diese Mehrleistung ein Risikozuschlag erhoben oder die Leistung sogar ausgeschlossen werden, was den Vorteil des Wechsels zunichtemachen kann.

  • So schützen Sie sich: Fokussieren Sie sich auf Tarife mit mindestens gleichem, aber nicht zwingend besserem Leistungsniveau. Ein guter Berater kann Tarife finden, die an den für Sie wichtigen Stellen stark sind, ohne formal als „Mehrleistung“ zu gelten.

Nachteil 5: Verlust der Beitragsrückerstattung (BRE)

Viele Tarife bieten eine Beitragsrückerstattung, wenn Sie in einem Jahr keine Rechnungen einreichen.

  • Das Risiko: Der neue, günstigere Tarif hat möglicherweise keine oder eine geringere BRE. Wenn Sie bisher regelmäßig von der BRE profitiert haben, müssen Sie dies in Ihre Kalkulation einbeziehen. Die reine Beitragsersparnis kann dadurch geschmälert werden.

  • So schützen Sie sich: Berücksichtigen Sie die durchschnittliche BRE der letzten Jahre in Ihrem Vergleich. Manchmal ist ein Tarif mit etwas höherem Beitrag, aber hoher BRE die bessere Wahl.

Nachteil 6: Wechsel in eine neue Tarifwelt mit Nachteilen

Manche Versicherer haben neue Tarif-Generationen (z.B. „Unisex-Tarife“), die anders kalkuliert sind.

  • Das Risiko: Ein Wechsel kann bedeuten, dass Sie aus einer bewährten, stabilen Tarifwelt in eine neue wechseln, deren zukünftige Beitragsentwicklung ungewiss ist.

  • So schützen Sie sich: Lassen Sie die Beitragsstabilität der letzten Jahre sowohl für Ihren alten als auch für den neuen Tarif analysieren. Ein erfahrener Berater kann hier Prognosen abgeben.

Nachteil 7: Der immense Aufwand des Vergleichs

Ein gründlicher Vergleich von Tarifbedingungen kann Dutzende, manchmal Hunderte von Seiten umfassen.

  • Das Risiko: Aus Zeitmangel oder Überforderung geben viele Versicherte auf oder treffen eine Entscheidung auf unvollständiger Basis.

  • So schützen Sie sich: Geben Sie diese Aufgabe ab. Ein spezialisierter Berater macht dies zu seinem Beruf. Der finanzielle Aufwand für seine Expertise ist gering im Vergleich zum Risiko einer falschen Entscheidung.

Fazit

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Der interne PKV Tarifwechsel ist ein mächtiges Instrument, aber kein Selbstläufer. Die potenziellen Nachteile sind real, aber allesamt vermeidbar, wenn Sie informiert, kritisch und strategisch vorgehen. Der Schlüssel liegt darin, die Angebote Ihrer Versicherung nicht als gegeben hinzunehmen, sondern als Ausgangspunkt für eine Verhandlung auf Augenhöhe. Ein unabhängiger Experte an Ihrer Seite ist die beste Versicherung gegen die Fallstricke und sorgt dafür, dass die Vorteile die Nachteile bei Weitem überwiegen.


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